MARIENLEXIKON

Tyciak, Julius

Julius Tyciak (1903 – 1973) war Mitherausgeber des „Lexikons der Marienkunde“ (Regensburg 1957-1967); er fungierte dabei als Fachleiter für Lateinische (bis 1959) und Östliche Liturgie (bis 1967). Seine Schriften „Mariengeheimnisse“ (1939) und „Magd und Königin“ (1940) weisen ihn als Mariologen aus.
Er wurde am 14. Mai 1903 bei Targoviste in den rumänischen Karpaten geboren; sein Vater war Ukrainer aus Ostgalizien, seine Mutter stammte aus Schlesien. Die Familie siedelte nach Lemberg über und zog nach dem Tod des Vaters 1908 nach Düsseldorf. Dort absolvierte Julius Tyciak 1922 das Abitur und studierte in Bonn bis 1926 Theologie und Philosophie. 1927 wurde er in Köln zum Priester geweiht und wirkte lange Jahre auf versch. Kaplansstellen in der Erzdiözese Köln. 1952 bis zu seinem Lebensende war er Pfarrer von Ramershoven bei Rheinbach (westlich von Bonn). 1963 wurde er zum außerordentlichen Professor für Geschichte der orientalischen Liturgien an der Clementiana in Rom ernannt. Tyciak veröffentlichte eine ganze Reihe von Monographien und Fachbeiträgen (siehe Bibliographie, 1976) und war Mitherausgeber des „Handbuches der Ostkirchenkunde“ (Düsseldorf 1971) und der Reihe „Sophia. Quellen östlicher Theologie“ (Bd. 16 erschien 1976). Er verstarb am 9. März 1973 in Ramershoven.
Zeugnisse: „Julius Tyciak hat sein reiches Leben immer aus klarer Entscheidung in der Demut äußerster Verborgenheit und Einsamkeit gelebt“ (W. Nyssen, Theologie der Anbetung, S. 2). Er liebte die östliche Liturgie und lebte „in dem Glück, dass Gott uns sein Kommen im Ereignis der Liturgie so erbarmend anvertraut hat“ (ebd. 4). Er „fand im Denken des christlichen Ostens die seinem Wesen entsprechende Form“ (ebd. 5). Er wird als „ein Lehrer des Gebetes“ (ebd. 6) charakterisiert.

Werke / Literatur:

Lexikon der Marienkunde, hg. von Konrad Algermissen, Ludwig Böer, Georg Englhardt, Carl Feckes, Michael Schmaus u. Julius Tyciak, Regensburg 1957 ff. (Endausgabe, Band: A-Elisabeth, 1967, Pustet-Verlag, 1562 Sp.) – die Artikel „Altar – Westliche Liturgie“, „Altar – Östliche Liturgie“ sowie „Armenien“ und „Beschneidung Jesu“ stammen von Tyciak und bildeten auch die Grundlage für die modifizierten Artikel im Marienlexikon, Bd. 1 (1988).
Julius Tyciak, Mariengeheimnisse, Regensburg 1940 (Pustet, 124 S.); Magd und Königin. Gedanken zur Teilnahme Mariens am Heilswerk Christi, Freiburg 1939 (Herder, 2. Aufl. 1950); Maria in der Blickschau des christlichen Ostens, In: Marianisches Jahrbuch I, Leutesdorf 1963, S. 125-133.
Theologie der Anbetung. Nachgelassene Schriften. Aus Vorlagen übertragen von Doris Tyciak, Trier 1976 (Paulinus, 464 S.), mit biographischer Würdigung durch Wilhelm Nyssen („Wer war Julius Tyciak?“, S. 1-7) und Manfred Blum („Das Leben von Julius Tyciak“, S. 8-28); darin auch auch die mariologischen Beiträge: Natus ex Maria virgine, S.144-150; Maria in der Sicht des christlichen Ostens, S.225-236; Die heilsgeschichtlichen Aspekte des Magnifikats, S.236-245; Bibliographie: S. 461-463.
Internet: https://de.wikipedia.org/wiki/Julius_Tyciak

Autor: Achim Dittrich (10.6.2023)