MARIENLEXIKON

Aaronstab

I. Exegese (J. Scharbert, ML I,8), AT: Nach Num 17,17-26 (P oder später) beendet Mose den Streit um die Priester-Vorrechte der Aaroniden mit einem Zeichen: Er läßt sich von jedem Stammeshaupt einen Stab geben, legt die Stäbe im Hl. Zelt vor der Bundeslade nieder und zeigt sie am anderen Morgen dem Volk; nur der Stab Aarons treibt Zweige, blüht und trägt Mandeln, während die anderen Stäbe unverändert bleiben. Damit sind die Aaroniden als die allein zum Priesterdienst Auserwählten erwiesen. Mose verwahrt den blühenden Stab Aarons an der (nicht: in der) Bundeslade zum Zeugnis für die Erwählung der Aaroniden. 2 Chr 5,10 weiß nichts vom Stab Aarons im Zusammenhang mit der Lade. Erst Hebr 9,4 will wissen, daß sich »der gründende Stab Aarons« einst mit einem Krug Manna und den Gesetzestafeln des Mose in der Lade befand. Ob sich jemals ein als »Aaronstab« bezeichneter Kultgegenstand in Verbindung mit der Bundeslade im Allerheiligsten des Tempels befand, wissen wir nicht. Er bleibt aber einprägsames Bild für die Auserwählung zu einem besonderen heiligen Dienst.
Lit.: N. K. Gottwald, The Tribes of Yahweh, 1979, 288-290. – G. J. Wenham, Aaron’s Rod, In: ZAW 93 (1981) 280-281.